Seit 2004 beschäftigt sich das Projekt mit der Sichtbarmachung des kollektiven Bildgedächtnisses des Internets. „Onewordmovie“ ist eine interaktive Online-Arbeit, die zu Suchbegriffen des Benutzers strukturelle Animationsfilme generiert. In der Installation „Dreammachine“ wurden online abgelegte Traumtagebücher zu Bildströmen umgewandelt.

Parallel dazu sind unter dem Namen Subreals statische Bilder entstanden, die sich aus dem Online-Bildpool generieren. Ein Programm erzeugt neue Bilder durch algorithmisch definierte Schritte aus zugänglichen Netzbildern. Die Bilder werden nach bestimmten Kriterien gefunden und heruntergeladen, dann durch Übereinanderschichtung und Dehnung in ein einheitliches Format gebracht. Jedes Bild hat einen Index mit Suchwort, Erstellungsdatum und URLs der verwendeten Bilder. Dieser Index dokumentiert die Herkunft der Bildschichten. Der Titel des Bildes besteht aus Suchwort und Erstellungsdatum.

Da Computerprogramme Bilder nur begrenzt erkennen können, erfolgt die Bildersuche über Bildlegenden und Verschlagwortung. Sprachliche Missverständnisse und semantische Doppeldeutigkeiten werden produktiv genutzt. Die Bildtitelwahl untersucht, welche Bilder Menschen im Netz sehen und zeigen wollen. Bildrelevanzen lassen sich in vier Hauptkategorien einteilen: Kunst (Malerei, Zeichnung, Fotografie), gesellschaftlich bedeutsame Bilder (Presse, Wissenschaft, Werbung), private Bilder (Hobby, Familienbilder, Selfies ect) und Pornografie.

Die Rolle des Künstlers im künstlerischen Prozess beschränkt sich auf die Steuerung von Input und Output. Dazwischen liegt ein automatisierter Prozess, auf den kein künstlerischer oder gestalterischer Einfluss genommen wird. Erst die Reflexion der Ästhetik des verschmolzenen Bildes und deren Inhalte erhält durch die Auswahl wieder eine persönliche künstlerische Autorenschaft.