„Die Augen eines Tieres sind, wenn sie einen Menschen betrachten, aufmerksam und wachsam. Das gleiche Tier wird wahrscheinlich andere Tiere auf gleiche Weise ansehen. Für den Menschen ist kein besonderer Blick reserviert. Doch keine andere Gattung als der Mensch wird den Blick des Tieres als vertraut empfinden. Andere Tiere nimmt der Blick gefangen. Der Mensch jedoch wird sich, indem er den Blick erwidert, seiner selbst bewusst.“ (John Berger, Das Leben der Bilder)
Im Raum sind fünf Monitore in einem Halbkreis (ca. 8 Meter Durchmesser) angeordnet, auf denen ein monochromes dunkles Grau zu sehen ist. Sie sind die einzige Lichtquelle. Nähert man sich einem Monitor, erscheint für einen kurzen Moment ein Bild. Bewegt man sich zu einem anderen Monitor, blitzt dort ein anderes Bild auf.
Der Betrachter erfährt, dass seine physische Präsenz Bildwelten auslöst. Je nach Standort und Bewegung im Raum erscheinen die Bilder häufiger oder seltener und unterschiedlich lange. Der Raum ist mit Sensoren ausgestattet, die den Standort der Person erfassen. Sobald jemand in den Bereich eines Sensors tritt, wird ein Bild auf dem entsprechenden Monitor angezeigt. Durchquert jemand das ganze Sensorenfeld, erscheinen auf den Monitoren Schnittfolgen von Bildern. Diese Bilder sind nur kurz sichtbar, was ein Nachbild erzeugt, das sich mit dem nächsten Bild oder Schwarz überlagert. Die Zuschauer werden mit einem Stakkato von Bildfragmenten konfrontiert, die sich assoziativ vermischen.
Bildfamilien
Der Tierische Blick: Aufnahmen von Gorillas im Basler Zoo, die menschliches Verhalten widerspiegeln. Die Szenen zeigen archetypische Gesten.
Interaktion der Gefühle: Szenen mit drei Schauspielern, die auf improvisierte Aufgaben reagieren. Der Fokus liegt auf emotionalen Ausdruck und Gesichtern.
Nahbereich/Macrobereich: Nahaufnahmen von Menschen und Gorillas, die isolierte Körperteile wie Hände und Füße zeigen.
Diese Installation fordert den Betrachter auf, sich zu bewegen, um die verborgenen Bildwelten zu entdecken.