Ausgangspunkt der Arbeit war ein großer Felsen knapp außerhalb des Geländes der Fachhochschule in Sierre. Dieser wurde als künstlicher Zwilling auf dem Gelände des Instituts reproduziert. Der Felsen wurde mittels Fototechnik als 3D-Modell digitalisiert, um seine Achse gedreht und in eine detailgenaue und maßstabsgetreue Negativform übertragen, unter Einsatz traditioneller Bautechniken. Im letzten Schritt wurde der Zwillingsfelsen als gespiegeltes Abbild des realen Felsens in Beton gegossen. Die um den realen Felsen stehende Baumgruppe wurde mit sieben jungen Bäumen um den künstlichen Felsen bepflanzt.
Die Betrachter sehen den natürlichen Felsen als Repräsentanten der Welt und der Schweiz in einer miniaturisierten Berglandschaft. Sein künstliches Ebenbild auf dem Gelände, durch seinen artifiziellen Charakter, fordert zur wechselseitigen Befragung der beiden Situationen heraus. Die beiden Felsen spiegeln die Studienschwerpunkte Touristik und Informatik der Fachhochschule wider.
Ein paar Fragen: Wie verhält sich das Reale bei seiner Umformung ins Künstliche?
Wo liegt der Ursprung der Idee, im Realen oder im Künstlichen oder dazwischen?
Ist Sehnsucht die Kraft, die aus dem Realen das Künstliche schafft?
In welchem Verhältnis steht unser Bild der Welt zu unseren Idealen einerseits und zur Welt andererseits?
Was ist wahrer, das Natürliche, das an sich ist, oder das Künstliche, das durch die Idee ist?
Wo ist Sisyphos?